Hämorrhoidal-Leiden
Was sind Hämorrhoiden?
Hämorrhoiden hat jeder Mensch. Sie sind im Bereich des oberen Analkanals lokalisierte, gut durchblutete Gefäßpolster. Ist der Analkanal verschlossen, schwellen sie an, um eine zusätzlich Abdichtung (Feinkontinenz) zu gewährleisten.
Wird der Stuhlgangsreflex ausgelöst, kommt es zur Entspannung des inneren Schließmuskels, das Blut kann aus dem Hämorrhoidalpolster abfliesen, sie erschlaffen.
Erfolgt der Stuhlgang ohne den ausgelösten Stuhlgangsreflex, durch Pressen gegen den geschlossenen inneren Schließmuskel und das Hämorrhoidalpolster, kommt es zu einer Vergrößerung der Hämorrhoiden und der inneren Enddarmschleimhaut, bis zum Hervortreten aus dem After.
Durch die Vergrößerung der Hämorrhoiden ist ein exaktes Abdichten des Analkanals nicht mehr möglich und es kommt zu Symptomen wie:
- Jucken
- Brennen
- Bluten
- Nässen
- Gefühl der inkompletten Entleerung
- Ständigem Stuhldrang
Stadieneinteilung der Hämorrhoiden
Hämorrhoiden im Stadium I Sind nur leicht vergrößert und bedürfen in der Regel keiner weiteren aktiven Behandlung.
Hämorrhoiden im Stadium II Können durch Gummibandligaturen und das Einspritzen eines Verödungsmittels in die Hämorrhoidalpolster behandelt werden.
Hämorrhoiden im Stadium III Treten beim Stuhlgang bis vor den After vor, ziehen sich aber von alleine oder durch manuelle Hilfe wieder zurück. Hier ist eine Operation notwendig.
Hämorrhoiden im chronischen Stadium IV Dies sind dauerhaft vorgestülpte Anteile der Analhaut, die sich nicht mehr zurück schieben lassen. Auch hier ist eine Operation notwendig. Innerer Schleimhautvorfall Hier kommt es zu einem Vorfallen der Enddarmschleimhaut in den Analkanal, was zum Nässen aus dem After und zu unwillkürlichem Abgang von Winden, Schleim oder kleinster Mengen Stuhl führen kann. Unbehandelt kann der innere Schleimhautvorfall fortschreiten und zum Austreten des kompletten Enddarms aus dem After führen.
Allgemeine Therapiemaßnahmen
- Pressen vermeiden
- Stuhlregulation mit ausreichender Trinkmenge und indischem Flohsamen zur Darmregulierung
- Beckenbodengymnastik
Spezielle Therapiemaßnahmen
Hämorrhoiden im Stadium I und II können sehr gut durch Gummibandligaturen und Veröden, sowie den allgemeinen Therapiemaßnahmen behandelt werden. Eine Narkose oder lokale Betäubung ist hier nicht notwendig.
Hämorrhoiden im Stadium III und IV, sowie der innere Schleimhautvorfall müssen operativ versorgt werden. Hier gibt es verschiedene Verfahren. Welche OP-Methode angewendet werden sollte, hängt von dem lokalen Befund ab.
Verschiedene Verfahren die ambulant in unserer Praxis oder stationär durchgeführt werden können:
- Hämorrhoidektomie nach Miligan Morgan
- Hämorrhoidektomie nach Fansler Arnold
- Hämorrhoidektomie nach Longo (Staplerhämorrhoidektomie)
- Mukosaresektion nach Rehn Delorme
- STARR-OP
Sollten Sie noch weitere Fragen haben, sprechen Sie uns an, wir geben Ihnen gerne Auskunft. Wir wünschen Ihnen nun alles Gute und eine schnelle Genesung.
Wir werden Ihnen unter den verschiedenen Therapiemöglichkeiten, die für Sie und Ihre Situation, beste Option empfehlen.