Sodbrennen (Refluxerkrankung der Speiseröhre)
Brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, die bis in den Hals reichen können. Saures Aufstoßen aber auch gelegentlich Magendruck und Oberbauchschmerzen. Das meinen die meisten Menschen, wenn sie von „Sodbrennen“ sprechen. Meist wird zu viel Magensäure produziert, oder der Übergang zwischen Magen und Speiseröhre ist undicht, sodass die Säure aus dem Magen in die Speiseröhre zurück laufen kann. Eine Vielzahl von Nahrungsmitteln – scharf gewürzte Speisen, Alkohol oder Kaffee – reizen die Schleimhäute der Speiseröhre und des Magens, führen zu vermehrter Magensäureproduktion und können so Sodbrennen auslösen.
Sodbrennen – eine Erkrankung?
Gelegentlich auftretendes Sodbrennen bedarf keiner Behandlung. Es spricht jedoch nichts dagegen, für kurze Zeit frei verkäufliche säurebindende oder säureblockierende Medikamente ( Antazida oder H2-Blocker) einzunehmen. Ist das Sodbrennen stärker oder treten weitere Beschwerden hinzu, so ist eine Magenspiegelung notwendig. Diese Untersuchung dauert etwa fünf bis zehn Minuten und ist nicht schmerzhaft. Der untersuchende Arzt wird die Schleimhaut von Speiseröhre und Magen beurteilen und Gewebeproben entnehmen.
Besonders wichtig ist es zu sehen, ob die Speiseröhre verkürzt ist und ob der Übergang zwischen Magen und Speiseröhre dicht schließt. Meist findet man hier einen Zwerchfellbruch (Hiatushernie). Die bei der Untersuchung gewonnenen Gewebeproben geben unter anderem Auskunft darüber, ob eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori vorliegt.
Dieses Bakterium ist für die meisten Magen- und Zwölffinger-darmgeschwüre, für bestimmte Magenschleimhaut Entzündungen und für einige selten auftretende Magentumore (MALT-Lymphome) verantwortlich.
Ist die Ursache des Sodbrennens bestimmt, kann eine geeignete Therapie beginnen: Bei einer unkomplizierten Entzündung der Magenschleimhaut und der Schleimhaut der unteren Speiseröhre genügt meist eine Behandlung mit Medikamenten, welche die Säureproduktion des Magens hemmen (Protonenpumpenhemmer). Liegen Veränderungen der Schleimhaut der unteren Speiseröhre vor, sollte – abhängig vom Ausmaß der gefundenen Veränderungen – alle zwei bis fünf Jahre eine Magenspiegelung durchgeführt werden, um die Entstehung von unentdecktem Speiseröhrenkrebs auszuschließen. Eine Helicobacter-Infektion wird mit einer mehrtägigen Antibiotikagabe behandelt. Hierunter verschwinden die Beschwerden in der Regel rasch. Nur wenn eine sehr große Lücke im Zwerchfell für das Sodbrennen verantwortlich ist, muss operiert werden. Die Lücke wird verkleinert und so verhindert, dass Teile des Magens in den Brustraum rutschen und dort weitere Beschwerden verursachen.