Phlebologie (Venenerkrankungen)

Venenleiden gehören zu den häufigsten Erkrankungen. Makellos straffe und schlanke Beine, die in jeder Lebenslage eine gute Figur machen – dieser Traum platzt für viele junge Frauen und Männer schon in jungen Lebensjahren. Eine vererbte Bindegewebsschwäche – häufig kombiniert mit einem ungünstigen Lebensstil – schädigt ihre Gefäßwände und lässt die Beinvenen zu Krampfadern aussacken. Bis zu 40 % aller Frauen und 20 % aller Männer leiden unter Venenerkrankungen, die mehr sind als nur ein kosmetisches Problem; unbehandelt führen sie zu chronisch venöser Insuffizienz (CVI), Hautveränderungen, Thrombosen, schlimmstenfalls zu schmerzhaften Hautgeschwüren und offenen Beinen. Gefäß-Check – vollständige Untersuchung des Beinvenensystems mittels Doppler/FarbDuplexsonographie (Ultraschall), Lichtreflexionsrheographie, Venenverschlussplethysmographie.

Die Messung der venösen Wiederauffüllzeit mittels Infrarotsonden – "Licht-Reflexions-Rheographie" genannt – schliesst die Routineuntersuchung einer Venenerkrankung ab. Hierunter wird die Zeit verstanden, die die venösen Speicher am Bein benötigen, um sich nach vorheriger Entleerung wieder aufzufüllen. Sie erlaubt die Beurteilung der venösen Gesamtsituation am Bein und gibt einen Anhaltspunkt für das Ausmass der Venenschwäche. Zur Messung werden dem Patienten an beiden Unterschenkeln Infrarotsonden befestigt, die den Elektroden des EKGs ähneln. Nach Bestimmung der Ruhekurve erfolgt die Aktivierung der Wadenmuskelpumpe, wodurch die venösen Speicher entleert werden. Hierzu muss der Patient seine Füsse 10–15 Mal nach oben und unten bewegen. Anschliessend wird das Wiederauffüllen des Beines mit Blut registriert und ebenfalls als Kurve aufgezeichnet. Auch diese Untersuchung ist schnell, einfach durchführbar und völlig schmerzfrei.

Manche Untersucher verwenden statt dieser Methode die sogenannte "Photo-Plethysmographie", die bezüglich Messort und Aussage sehr ähnliche Ergebnisse liefert.

Für die Diagnostik kommt der nicht-invasiven messtechnischen Untersuchung des Gefäßsystems höchste Bedeutung für die Erarbeitung eines stadiengerechten Therapiekonzeptes zu. Die Ultraschalluntersuchung mittels farbkodierter Duplexsonographie erlaubt es, gleichzeitig morphologische und funktionelle Kriterien zu interpretieren und zu dokumentieren. Wegen der beliebigen Wiederholbarkeit, der fehlenden lnvasivität und der umfassenden Aussage zum gesamten Gefäßsystem hat sich die Duplexsonographie inzwischen als die Standardmethode in der Gefäßdiagnostik etabliert.

Zwar lassen sich anhand der klinischen Untersuchung, der Doppler-Ultraschallmessung und der Bestimmung der venösen Wiederauffüllzeit fast 90 % aller Diagnosen bei Beinbeschwerden stellen, doch bleiben hier und da noch Fragen offen. In diesen Fällen bietet sich eine ganz neue, elegante und ebenfalls völlig schmerzfreie Untersuchungsmethode an – der Duplex. Dieses Verjähren hat die meist doch ais unangenehm empfundene Röntgenkontrastmitteldarstefiung weitgehend ersetzt; über ein farbiges Ultraschal/bild werden nun wertvolle Informationen über die Funktion, den Blutfluss in den Venen, das Aussehen der Venenklappen und über mögliche Thrombosen geliefert.

Zur Behandlung von Krampfadern bieten wir ein breites Spektrum an bewährten konservativen und operativen Verfahren an:

  • operative Therapie des Krampfaderleidens (Stripping-Verfahren, minichirurgische Phlebextraktion)
  • endovaskuläre Lasertherapie bei Erkrankungen der Stammvenen
  • Verödung von Krampfadern und Besenreisern
  • konservative und operative Behandlung von offenen Beinen (Ulcus cruris)
  • Behandlung von Venenentzündungen und Thrombosen und allen Folgezuständen nach Thrombosen
  • Behandlung von Krankheiten der Lymphgefäße und des Bindegewebes (z.B. Lipödem, Lymphödem, Erysipel)

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